MU12-2 gewinnt gegen Offenbach

Manchmal möchte man Dinge mehr als jemand anders oder auf Finnisch Sisu

Nach dem gelungenen vorzeitigen Aufstieg aus der Kreisliga weht nun der rauere und qualitativ bessere Basketballwind den U12-2 Jungs in der Bezirksliga um die Ohren. Die erste Niederlage gegen, die außer Konkurrenz spielenden, Limburger hat sich als Hallowacherlebnis entpuppt. Die Mannschaft hat gemerkt, dass Sie ihre Partien mit mehr Konzentration und deutlich mehr Engagement angehen muss. 

Am 30.01.22 stieg trotz der hohen Inzidenzzahlen das erste reguläre Ligaspiel in der Bezirksliga gegen den EOSC Offenbach. Die mitgereisten Eltern werden diese Partie aus vielerlei Hinsicht nicht so schnell vergessen. Auf dem Papier war die Punkteausbeute zwar ausgeglichen, dennoch konnte der Zuschauer sehen, dass die Mannschaft des EOSC deutlich engagierter und bissiger das Spiel anging. Der EOSC hat zu Spielanfang nur sehr wenige Würfe zugelassen und diese wurden zwar auch getroffen, aber auf der anderen Seite hatten die HTG’ler das Glück, dass die Offenbacher ihre Würfe nicht unterbringen konnten. Mit den vielen Würfen wurde den Zuschauern schnell ersichtlich, woran die HTG-Jungs in den vergangenen Wochen gearbeitet haben; an einer Grundtugend des Basketballs: dem Boxing Out. Die hohe Fehlwurfquote der Offenbacher führte zu vielen Rebounds. Das in der Kreisliga gut gespielte Fast Break Spiel kann sich in der Bezirksliga noch nicht entfalten und somit fiel der Ballvortrag etwas durchwachsen aus.

Nichtsdestoweniger hat der Willen auf vielen Ebenen diese Partie für die Jungs der HTG entschieden. Mit dem Pausenpfiff ging die Mannschaft mit einem Punkt Rückstand in die Kabine. Einige hatten Tränen, auf Grund der physischen Spielweise (dennoch fair) der Offenbacher, in den Augen. Nach der Kabinenansprache und die Rückbesinnung auf das Wesentliche, nämlich das eigene Spiel, hielten die Jungs weiter gegen und gestalteten die Partie offen. Auch als der Vorsprung der Offenbacher auf sechs Punkte anwuchs, knicken die HTG’ler nicht ein und wuchsen im letzten Zehntel über sich hinaus.  Noch nie zuvor haben es die Jungs geschafft einen Rückstand zu drehen. Hierfür hätte Hollywood kein besseres Drehbuch schreiben können. 

Harte, trotzdem faire, Verteidigung lag hierfür den Grundstein. Dem EOSC ist weitestgehend im letzten Zehntel verwehrt worden, ihr Spiel zu gestalten. Dies führte in der Gänze zu vielen Fehlpässen und unglücklichen Wurfentscheidungen (Von denen es im Spielverlauf auch einige von der U12-2 der HTG gab). Ein Novum war auch, dass die von Coach Jugovic im fortlaufenden Spiel gegeben Anweisungen, umgesetzt wurden. Der Vorsprung des EOSC schmolz langsam vor sich hin und der Sieg kam in greifbare Nähe. Mit dem vorletzten erfolgreichen Angriff ging der EOSC nochmal mit einem Punkt in Führung. Wieder war der Rückstand da. Ein weiterer Angriff endete mit einem Rebound für die HTG in der Defensive. Die Zeit rann, aber keiner der Spieler merkte das. Daher gab es auch keine Nervösität. Nach zwei Pässen landete der Ball im Vorfeld bei Ben Kester. Dieser spielte mit der linken Hand einen Pass zum freigewordenen Jonas in Korbnähe. Mit der Schlusssirene versenkte dieser seinen Korbleger. Offensive Grundlage für diesen 48:47 Sieg ist bei Levi zu suchen. Dieser hat im letzten Zehntel nicht nur ACHT offensive Rebounds geholt, sondern auch zusätzlich sieben Punkte beigesteuert. Kern des Sieges kann in der guten Verteidigung und in der Konzentration auf das Wesentliche gefunden werden. Coach Pestel hat im Debriefing des Teams den Sieg versucht mit dem finnischen Begriff des Sisu zu umschreiben. Hier bleibt es dem Leser überlassen, die Bedeutung herauszufinden.