U18 WNBL siegt gegen Jahn München und sichert auch gleich noch den direkten Vergleich

Nach dem Pflichtsieg bei den Flying Towers Speyer und einem erfolgreichen Kurztrip zum Wiener Osterturnier ging es am Sonntag, den 16.04. für Team Mittelhessen auf die Zielgerade der Playdowns in der WNBL Abstiegsrunde Süd. Ausstehend war das Rückspiel zuhause gegen TS Jahn München und das krachende Finale folgt am 23.04. auswärts bei BBU 01 Ulm. Sprungball gegen die Münchnerinnen war um 15.00 Uhr im Bad Homburger Primodeus Park, allerdings waren die Vorzeichen für dieses Spiel nicht die allerbesten. Beim Hinspiel hatte man nämlich kein Mittel gegen die aggressive Ganzfeldpresse der Mädels aus der bayerischen Landeshauptstadt gefunden und dadurch deutlich mit 20 Punkten verloren.

Das wollte Team Mittelhessen diesmal besser lösen und hatte sich hierauf im Training intensiv vorbereitet.Aufgrund von Verletzungen (gute Besserung an Ida…), aber auch wegen der Ansetzung mitten in den hessischen Osterferien konnte Team Mittelhessen nicht ganz in Bestbesetzung antreten. Man traf jedoch auf exakt dieselbe Münchner Line-up, die den Mädels das Leben im Hinspiel so schwer gemacht hatte. Insofern war bei Spielbeginn eine gewisse Nervosität in den eigenen Aktionen spürbar und es dauerte dann auch zwei volle Minuten, bis die ersten Punkte auf das Scoreboard gebracht werden konnten. Von da ab entwickelten sich die Dinge jedoch komplett anders als in Spiel 1. Nach einer Phase des Abtastens zog Team Mittelhessen die eigene Defense an und gelangte in der Folge zu etlichen Ballgewinnen, die über Schnellangriffe auch ins Punkte umgemünzt werden konnten. Bis zur Hälfte des Viertels wechselte die Führung immer wieder, bis sich die Gastgeberinnen dann bei einem 17:11-Zwischenstand am Ende von Viertel 1 ein wenig absetzen konnten.

Kurz nach dem Start des zweiten Viertels wurde die Führung erstmals zweistellig und es gelang sogar den Vorsprung bis zur Halbzeit auf 16 Punkte bei einem Spielstand von 38:22 auszubauen. Diejenigen Zuschauer, die bereits das Hinspiel gesehen hatten, rieben sich verwundert die Augen, weil es diesmal problemlos gelang, die Full-Court-Presse der Münchner Mädels durch gute Pässe zu überspielen und man den Gegnerinnen zudem nur sehr wenige offene Würfe oder freie Wege zum Korb erlaubte. Das sah sehr gut aus und man merkte den Münchnerinnen bald eine gewisse Ratlosigkeit an, die auch durch Auszeiten nicht wirklich behoben werden konnte. Alles in allem der komplette Gegenentwurf zu Spiel 1, so dass in der Halbzeitpause erste kleine Gedanken daran verschwendet wurden, ob dieser sehr gute Auftritt am Ende sogar dafür reichen könnte, den direkten Vergleich mit Jahn anzugreifen.

Im dritten Spielabschnitt lag man dann tatsächlich nach vier Minuten erstmalig mit mehr als 20 Punkten in Front und hatte damit die Hinspiel-Niederlage ausgeglichen. Aber so leicht wollten es die Münchner Mädels der Heimmannschaft dann doch nicht machen und starteten kurz vor Ende des Viertels beim Stand von 52:25 einen 14:2-Run, der den Vorsprung viertelübergreifend wieder auf 15 Punkte schrumpfen ließ. Mit sieben Minuten verbleibender Spielzeit und einem klaren Ziel vor Augen mobilisierte Team Mittelhessen noch einmal alle Kräfte und pushte den Vorsprung wieder über die 20-Punkte-Marke.

Die letzten zwei Minuten wogte das Spiel bei vielen Turnovers und diversen Auszeiten hin und her, ohne dass der direkte Vergleich hätte endgültig entschieden werden können. Am Ende war es dann ein schnell gelaufener letzter Angriff des Heimteams, der 12 Sekunden vor dem Abpfiff beim Stand von 63:43 die entscheidenden zwei Punkte zu einem unerwartet deutlichen 65:43-Sieg einbrachte. Ein letztes Play der Münchnerinnen nach Auszeit und mit nur noch drei Sekunden auf der Uhr wurde geblockt und der Rest war große Freude in der gut gefüllten Halle.

Die aggressive Spielweise beider Teams hatte zur Folge, dass viele Turnovers den eigenen Spielfluss immer wieder hemmten. Während Team Mittelhessen 30 Mal nicht gut auf den Ball aufpasste, verloren die Gäste das Spielgerät nur 25 Mal aus den Augen. Ansonsten sprachen aber alle relevanten Statistiken für das Heimteam und untermauerten so den 22-Punkte-Win: neben der Rebound-Überlegenheit waren insbesondere die 18 gespielten Assists (gegenüber nur 5 der Münchnerinnen…) sowie 14 Steals für den Erfolg maßgebend. Die Wurfquoten bei Freiwürfen (72% TMH / 36% Jahn), aus dem Zwei-Punkt Bereich (47% / 33%) und bei den Dreiern (33% / 19%) waren sehr solide und lagen zudem deutlich über denen der Gäste.

Mit jetzt acht Siegen bei nur einer Niederlage steht Team Mittelhessen nach diesem Wochenende auf Platz 1 der Playdowns im Süden. Allerdings darf dieser durchaus erfreuliche Umstand nicht darüber hinweg täuschen, dass sich an dem für den letzten Spieltag erwarteten Herzschlagfinale im Grunde nicht viel geändert hat. Nur hat man die Dinge jetzt komplett in der eigenen Hand und kann mit einem Sieg im letzten Spiel gegen BBU 01 Ulm einem schwer zu kalkulierenden Dreiervergleich mit München und Ulm aus dem Weg gehen.

Dieses letzte und entscheidende Spiel der Playdowns findet am 23.04.2023 um 14.30 Uhr auswärts im Uzin Utz Court statt. Jeder Fan, der Lust und Zeit hat, Team Mittelhessen nach Ulm zu begleiten, ist natürlich mehr als willkommen